fot. ks. Tomasz Podlewski

Der Vorstand der Stiftung hat in Rom die Beratungen abgeschlossen – Wichtige Entscheidungen wurden getroffen

In Rom endete das jährliche Treffen des Vorstands der Vatikanischen Stiftung Johannes Paul II. – einer Institution, die seit über 43 Jahren am Apostolischen Stuhl tätig ist und ihre Aktivitäten in mehreren wichtigen Bereichen ausweiten möchte. An dem von Pfarrer Paweł Ptasznik geleiteten Treffen nahmen alle Mitglieder des Verwaltungsrates teil:

  • Kardinal Stanisław Dziwisz
  • Erzbischof Marek Jędraszewski
  • Bischof Sławomir Oder

Zudem waren Geistliche und Laien aus den USA, Frankreich, Deutschland und Polen anwesend. Nach zweitägigen Beratungen hat die Stiftung wichtige Entscheidungen getroffen.

„Die Vatikanische Stiftung Johannes Paul II. ist die praktische Umsetzung des Testaments des polnischen Papstes“, erklärt Kardinal Stanisław Dziwisz, Mitglied des Verwaltungsrates und Sekretär des heiligen Johannes Paul II.

„Hier im Vatikan erfüllt sie seit vielen Jahren dank der Großzügigkeit der Spender so viele gute Werke – sei es für Studierende, für Pilger aus Polen und aller Welt oder für Wissenschaft und Kultur durch das Dokumentations- und Pontifikatsstudium. Die effiziente Durchführung all dieser Aktivitäten erfordert ein angemessenes Management. Deshalb müssen wir als Vorstand uns regelmäßig treffen, um neue Wege für die Stiftung festzulegen – stets im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen. Unsere jährlichen Beratungen dauern zwei Tage und es nehmen Mitglieder des Verwaltungsrates aus Polen, Frankreich, Deutschland und den USA teil.“

(ehemaliger Erzbischof von Krakau)

Erster Sitzungstag – 4. Februar

Die Versammlung begann am Dienstag, den 4. Februar, mit einer Eucharistiefeier am Grab des heiligen Johannes Paul II. Anschließend wurden in der Kirche des heiligen Stanislaus BM die zweitägigen Beratungen eröffnet.

Zunächst präsentierten die Leiter aller fünf von der Stiftung betriebenen Einrichtungen ihre Berichte und Pläne für das kommende Jahr:

  • Pfarrer Jan Strzałka SCJ (Studentenwohnheim in Lublin)
  • Pfarrer Mateusz Wójcik (Pilgerhaus in Rom)
  • Pfarrer Andrzej Dobrzyński (Dokumentations- und Pontifikatsstudium Johannes Paul II. in Rom)
  • Pfarrer Dariusz Giers (Verwaltungssekretariat)
  • Pfarrer Tomasz Podlewski (Büro für Medien und Veranstaltungen)

Den ersten Teil der Dienstagssitzung schloss ein Vortrag über die Wahrnehmung des heiligen Johannes Paul II. durch die zeitgenössische Jugend – gehalten von Pfarrer Paweł-Rytel Andrianik vom Vatikanischen Radio. Im Anschluss wurde dem Verwaltungsrat ein in Zusammenarbeit mit der Katolischen Universität Lublin (KUL) erstellter Film mit dem Titel „Wypłyń na głębię“ präsentiert.

In der Nachmittagsession lag der Schwerpunkt zunächst auf der Verlegung des Dokumentations- und Pontifikatsstudiums in das Zentrum Roms. Die derzeitige Lage dieser bedeutenden wissenschaftlich-kulturellen Einrichtung am Stadtrand stellt angesichts des wachsenden Interesses internationaler akademischer Kreise eine immer größere Herausforderung dar. Anschließend wurde die Renovierung des Pilgerhauses (des Polnischen Hauses Johannes Paul II.), das von der Stiftung betrieben wird, thematisiert. Den ersten Sitzungstag schloss schließlich der Bericht der Prüfungskommission ab.

Zweiter Sitzungstag – 5. Februar

Am folgenden Tag, nach Genehmigung des Protokolls der vorangegangenen Versammlung, diskutierte und stimmte der Verwaltungsrat über jeden der zuvor präsentierten Berichte und Pläne der einzelnen Einrichtungsleiter ab. Den zweiten Teil des Tages widmeten sich die Diskussionen den künftigen Entwicklungsrichtungen der Stiftung, neuen Formen der Aktivität, medialen Herausforderungen sowie den Stipendienprogrammen – einem der zentralen Ziele der Institution. Die Beratungen, Diskussionen und Abstimmungen führten zu wichtigen Beschlüssen für die Zukunft.

Entscheidungen des Vorstands und neue Handlungsrichtungen

Bezüglich der konkreten Entscheidungen des Verwaltungsrates in Rom sei zunächst festgehalten, dass die Vatikanische Stiftung Johannes Paul II. im kommenden Jahr nicht nur die Zahl ihrer Stipendiaten nicht reduzieren wird, sondern zudem beschlossen hat, die Stipendienbeträge für Studierende der KUL und der UPJP2 zu erhöhen.

„Zudem, da die Studierenden von Anfang an zu den Hauptanliegen der Stiftung gehören, haben wir auch die Renovierung des Studentenwohnheims in Lublin – betrieben durch unsere Stiftung – beschlossen“, betont der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Pfarrer Paweł Ptasznik.

In den letzten Jahren wurde zunehmend die Lage des von der Stiftung betriebenen Dokumentations- und Pontifikatsstudiums in Rom zum zentralen Thema. Leiter dieses wissenschaftlich-kulturellen Zentrums ist seit mehreren Jahren Pfarrer Dr. Andrzej Dobrzyński, dessen intensive und professionelle wissenschaftliche Arbeit im vergangenen Jahr mit dem Totus Tuus-Preis gewürdigt wurde. Von Beginn an liegt das Zentrum mehrere Kilometer vom Zentrum Roms entfernt. Aufgrund des dynamischen Wachstums der Institution sowie des steigenden Interesses an ihren Sammlungen und ihrer wachsenden internationalen Bedeutung brachte die Lage am Stadtrand immer wieder neue Herausforderungen mit sich, die eine umfassende Überlegung einer möglichen Verlegung erforderlich machen.

„Während der diesjährigen Sitzung des Verwaltungsrates – als Antwort auf das stetig wachsende Engagement der Wissenschafts- und Kulturszene bei der Erschließung und Weiterentwicklung des Erbes des polnischen Papstes – hat die Vatikanische Stiftung Johannes Paul II. beschlossen, das Dokumentations- und Pontifikatsstudium in das Palazzo Cairoli (ehemaliger Sitz des Papstlichen Instituts für Kirchenstudien) zu verlegen, das sich im Herzen der Ewigen Stadt (Piazza Benedetto Cairoli) befindet“, fasst Bischof Sławomir Oder aus Gliwice, Postulator des Seligsprechungsverfahrens des heiligen Johannes Paul II. und Mitglied des Verwaltungsrates, zusammen.

Dies wird die erste Standortverlegung in der Geschichte dieser Institution sein, die zu den weltweit führenden wissenschaftlichen Zentren im Bereich der Weiterentwicklung der Lehre Johannes Paul II.s zählt.

„Wir wollen an den heiligen Johannes Paul II. auch in Rom erinnern, weshalb wir der Meinung sind, dass das Zentrum der Tätigkeit der Stiftung – also das Dokumentations- und Pontifikatsstudium – nicht am Stadtrand, sondern im Herzen der Stadt liegen sollte, um Studierenden, Pilgern und Wissenschaftlern einen einfachen Zugang zu ermöglichen“, ergänzt Mäzen Marek Markiewicz, Mitglied des Verwaltungsrates.

„Darüber hinaus beabsichtigt die Vatikanische Stiftung Johannes Paul II., nicht nur den Standort des Zentrums zu verändern, sondern auch dessen Sammlungen neuen, jungen Forschern zugänglich zu machen und in der neuen Einrichtung einen Raum für wissenschaftliche Begegnungen sowie für Aktivitäten zu schaffen, die die Lehre Johannes Paul II.s noch intensiver verbreiten und weiterentwickeln“, unterstreicht Pfarrer Tomasz Szopa, Rektor des Sanktuariums des heiligen Johannes Paul II. in Krakau.

Es sind weitere Maßnahmen geplant: eine noch stärkere Internationalisierung der Aktivitäten, eine enge Zusammenarbeit mit den Hochschulen Roms, eine Vertiefung der Kooperation mit dem am Angelicum tätigen Institut für Kultur des heiligen Johannes Paul II. sowie künftig neue Formen von Praktikums- und Stipendienprogrammen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Entscheidung, konkrete Vorbereitungen für eine umfassende Renovierung des Pilgerhauses (des Polnischen Hauses Johannes Paul II.), das von der Stiftung in Rom betrieben wird, zu starten. Das Haus wird jährlich von über 5.000 Pilgern besucht, wovon fast 1.500 aus dem Ausland stammen.

Die Vatikanische Stiftung Johannes Paul II. hat zudem beschlossen, den von ihr ins Leben gerufenen Heiligen Johannes Paul II.-Preis (Premio San Giovanni Paolo II) nicht alle zwei Jahre – wie ursprünglich vorgesehen –, sondern jährlich zu vergeben. Die erste Ausgabe fand im Mai 2024 statt, und der Preis ging an das John Paul II Justice and Peace Center in Uganda. Die internationale Jury des Preises wird von Kardinal Kurt Koch geleitet. Die feierliche Gala der diesjährigen Ausgabe wird am 22. Mai 2025 im Vatikan stattfinden.

Bezüglich der seit letztem Jahr organisierten Tage des heiligen Johannes Paul II. an den Päpstlichen Universitäten in Rom wird die Vatikanische Stiftung Johannes Paul II. die Zahl der mitorganisierenden Hochschulen in der Ewigen Stadt erweitern.
„Im vergangenen Jahr fand die Initiative an drei Universitäten statt – Angelicum, Santa Croce und Gregorianum. Für die diesjährige Ausgabe werden wir einige weitere römische Hochschulen einladen. Die Veranstaltung wird in der letzten Novemberwoche stattfinden“, kündigt Pfarrer Ptasznik an.

Die Stiftung hat ferner beschlossen, in ihrer Organisation eine offizielle Pressestelle einzurichten. Mit Zustimmung des Apostolischen Stuhls wurde in der neuen Satzung der Stiftung das Büro für Medien und Veranstaltungen verankert. Dieses übernimmt die folgenden Aufgabenbereiche:

  • Medienkontakte
  • Ansprache und Einbindung junger Zielgruppen
  • Unterstützung der übrigen Sparten der Stiftung
  • Internationale Kooperation
  • Entwicklung neuer Initiativen
  • Organisation und Betreuung der von der Stiftung veranstalteten Events

Im Laufe der diesjährigen Beratungen wurde zudem die Gründung neuer Freundeskreise der Stiftung in Deutschland, Polen und Italien beschlossen. Darüber hinaus wird die Institution in diesem Jahr die Aktivitäten ihrer Freundeskreise in den USA, in England, Frankreich und Indonesien intensivieren.
„Wir werden die Zusammenarbeit mit den polnischen Gemeinden noch stärker fördern – vor allem durch die Organisation von Treffen und durch die gezielte Promotion der Stiftung in der jungen polnischen Diaspora“, erklärt Pfarrer Michał Wilkosz, Mitglied des Verwaltungsrates und Rektor der Polnischen Katholischen Mission in Deutschland.

Was ist die Vatikanische Stiftung Johannes Paul II.?

Die Vatikanische Stiftung Johannes Paul II. ist eine kirchliche Non-Profit-Organisation mit offiziellem Sitz im Vatikan. Sie wurde am 16. Oktober 1981 per päpstlichem Dekret von Johannes Paul II. gegründet und realisiert zahlreiche religiöse, wissenschaftliche, kulturelle und wohltätige Initiativen, zu denen vor allem gehören:

  • Die Popularisierung und Weiterentwicklung der Lehre Johannes Paul II.s
  • Die Vergabe wissenschaftlicher Stipendien
  • Die Betreuung der nach Rom kommenden Pilger
  • Die Unterstützung in der Ausbildung von Laien und Geistlichen (insbesondere Studierenden)
  • Die Zusammenarbeit mit internationalen wissenschaftlichen und religiösen Institutionen sowie päpstlichen Hochschulen
  • Die Vernetzung von Kreisen, die sich der Popularisierung und Weiterentwicklung der Lehre des polnischen Papstes widmen
  • Die Gewährung verschiedener Unterstützungsleistungen für Projekte im Zusammenhang mit dem Vermächtnis Johannes Paul II.

Die Stiftung verfolgt ihre Ziele über fünf von ihr betriebene Einrichtungen:

  • Das Dokumentations- und Pontifikatsstudium Johannes Paul II. in Rom
  • Das Pilgerhaus (Polnisches Haus Johannes Paul II.) in Rom
  • Das Studentenwohnheim (Haus der Vatikanischen Stiftung Johannes Paul II. für Studierende) in Lublin
  • Das Verwaltungssekretariat
  • Das Büro für Medien und Veranstaltungen

Unterstützung für Studierende und Pilger

Besonders hervorzuheben sind die Aktivitäten der Stiftung zur Förderung der Jugend, akademischer Kreise sowie römischer Pilger. Hierbei arbeitet sie eng mit der Katolischen Universität Lublin und der Päpstlichen Universität Johannes Paul II. in Krakau zusammen. Im von der Stiftung betriebenen Studentenwohnheim in Lublin leben über 100 Personen. Seit vielen Jahren vergibt die Stiftung jährlich 25 fünfjährige Stipendien für das gesamte Hochschulstudium an Studierende aus Ländern Mittel- und Osteuropas sowie des ehemaligen Ostblocks (u. a. aus Kasachstan, Usbekistan und Georgien) und über hundert einmalige Stipendien für Studierende aus Polen und aller Welt. Dank der Stiftung haben bislang über 1.100 Masterabsolventen und mehr als 20 Doktoren ihr Studium abgeschlossen; zudem zählen mehrere Dutzend Geistliche und Ordensleute – darunter drei Bischöfe aus Osteuropa und Asien – zu den Stipendiaten. In das römische Haus Johannes Paul II. kommen jährlich über 5.000 Pilger.

Finanzierungsgrundlage der Stiftung

Die Umsetzung so vieler Projekte wird durch die Unterstützung von Menschen guten Willens ermöglicht. Als Non-Profit-Organisation finanziert sich die Stiftung seit jeher durch Spenden der polnischen Diaspora, von in Polen lebenden Polen sowie individueller Wohltäter aus aller Welt. Besondere Unterstützung bieten die Gesellschaften und Freundeskreise der Vatikanischen Stiftung Johannes Paul II., die – in Anzahl von mehreren Dutzend – in Nordamerika, Südamerika, Asien, Australien und Europa aktiv sind.

Mitglieder des Verwaltungsrates der Vatikanischen Stiftung Johannes Paul II.

Die aktuelle Zusammensetzung des Verwaltungsrates wurde im Jahr 2022 berufen; seine Amtszeit dauert bis 2027. Vorsitzend ist Pfarrer Paweł Ptasznik, ein langjähriger, enger Mitarbeiter des heiligen Johannes Paul II. Zuvor bekleidete Kardinal Stanisław Ryłko dieses Amt. Der Verwaltungsrat besteht derzeit aus:

  • Bischof Sławomir Oder (Bischof von Gliwice, Postulator der Seligsprechungsverfahren für Johannes Paul II. und seiner Eltern)
  • Michał Wilkosz aus Deutschland (Rektor der Polnischen Katholischen Mission in Deutschland)
  • Tomasz Szopa aus Polen (Rektor des Sanktuariums des heiligen Johannes Paul II. in Krakau)
  • Henryk Rogowski aus Frankreich (ehemaliger Präsident der Föderation der polnischen Gemeinde in Frankreich und ehemaliger Vorsitzender des Stiftungskreises in Paris)
  • Marek Markiewicz aus Polen (Mäzen)
  • Bogdan Chmielewski aus den USA (Direktor der polnisch-slawischen föderalen Kreditunion)
  • Wojciech Halarewicz aus Deutschland (Vizepräsident von Mazda Motor Europe)

Gemäß der Satzung der Stiftung ist zudem stets Kardinal Stanisław Dziwisz, Sekretär des Heiligen Vaters Johannes Paul II. und besonderer Zeuge seines Pontifikats, ein ständiges, von der Amtszeit unabhängiges Mitglied des Verwaltungsrates. Die letztinstanzliche Aufsicht über die Vatikanische Stiftung Johannes Paul II. obliegt jeweils dem Metropoliten von Krakau, der derzeit Erzbischof Marek Jędraszewski ist.

Die Stiftung besitzt sowohl eine kanonische als auch eine zivile Rechtspersönlichkeit im Vatikanstaat. Anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens (das wegen der Pandemie mit einjähriger Verzögerung gefeiert wurde) trafen sich ihre Vertreter im Vatikan mit Papst Franziskus. Im kommenden Jahr feiert die Stiftung ihr 45-jähriges Bestehen.