Vor sechs Jahren – am 27. April 2014 – wurden zwei Päpste heilig gesprochen.
Johannes Paul II und Johannes XXIII.
Die Zeremonie fand am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit statt. Ein kirchlicher Feiertag der vom Polnischen Papst etabliert wurde. In einer historischen Zeremonie auf dem Petersplatz, an der mehr als 800.000 Pilger aus aller Welt teilnahmen. Ein Ereignis wie es vorher keines gab. Zwei Päpste wurden am gleichen Tag heilig gesprochen. Darüberhinaus wurde die Heilige Messe von zwei Päpsten zelebriert. Vom amtierenden Papst Franziskus und – umgeben von Kardinälen – vom Papst Benedikt XVI im Ruhestand.
Papst Franziskus verkündete die neu ernannten Heiligen.
Er sagte: „Wir erklären und bestätigen, dass die Seeligen Johannes XXII und Johannes Paul II heilig gesprochen sind und in die Reihe der Heiligen aufgenommen wurden. Wir bestimmen, dass sie als solche von der gesamten Kirche zu verehren sind. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. In seiner Predigt betonte Papst Franziskus, dass beide heilig gesprochenen den Mut hatten, die Wundmale Jesus anzuschauen, seine verwundeten Hände und seine durchbohrte Seite zu berühren. Sie haben sich des Leibes Christi nicht geschämt und an ihm sowie dem Kreuz keinen Anstoss genommen.
Die Hoffnung der Gläubigen, dass der Polnische Papst so zügig wie möglich heilig gesprochen wird, waren schon anlässlich seiner Beerdigung am 8. April 2005 erkennbar. Gläubige versammelten sich
auf dem Petersplatz und zeigten Banner mit den Worten „Santo Subito“ oder „schnell Heilig sprechen“.
Papst Benedikt XVI erhörte den Ruf der Gläubigen und kündigte am 13. Mai 2005 an, dass das Verfahren
abgekürzt wird. Kraft seines Amtes erklärte er, dass die vorgegebene fünfjährige Wartezeit ab dem Zeitpunkt des Todes nicht angewandt wird.
Die erste Stufe der Seeligsprechung von Johannes Paul II auf der Ebene der Diözese begann 2005 und dauerte 2 Jahre. Danach kam die zweite ( römische Stufe ) des Prozesses. Nach zwei Jahren harter Arbeit wurden die heroischen Tugenden von Johannes Paull II anerkannt und Papst Benedikt XVI unterzeichnete ein entsprechendes Dekret. Danach erkannte die Kongregation für das Verfahren der Heiligsprechung die Heilung einer französischen Nonne von der Parkinson-Krankheit als Wunder an.
Eine Krankheit an der auch der Polnische Papst gelitten hatte. Im Januar 2011 wurde ein päpstliches Dekret veröffentlicht und anschliessend das Datum der Heiligsprechung festgelegt.
Die Feierlichkeiten zur Seeligsprechung von Jonhannes Paul II fanden am 1. Mai 2011 statt. Dem Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit. Unter dem Applaus von eineinhalb Millionen Gläubigen sprach Papst Benedikt XVI seinen Vorgänger auf dem Heiligen Stuhl seelig. Die Messe zur Seeligsprechung wurde im Vatikan im Beisein von mehreren Tausend Cardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen aus der ganzen Welt zelebriert.
In seiner Predigt erinnerte Papst Benedikt XVI daran, dass bereits anlässlich der Beerdigung von Johannes Paul II erwartet wurde, dass der Polnische Papst so schnell wie möglich seelig gesprochen wird.
Das Verfahren der Heiligsprechung begann direkt nach der Seeligsprechung. Der Durchbruch kam am 5. Juli 2013 als Papst Franziskus ein Wunder anerkannte, das durch die Fürbitte von Johannes Paul II möglich wurde. Die aus medizinischer Sicht nicht erklärbare Heilung wurde von der Kongregation für das Verfahren der Heilisprechung untersucht und anerkannt. Das ebnete den Weg für die Heilisprechung. Im Rahmen des Konsistoriums vom 30. September 2013 kündigte Papst Franziskus an, dass Johannes Paul II und Johannes XXIII gleichzeitig heilig gesprochen werden.
Als Termin für die Doppel-Heiligsprechung wurde der 27. April 2014 – Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit – festgelegt.
Nachdem in Italien alle öffentlichen Veranstaltungen zum 6. Jahrestag der Heiligsprechung von Johannes Paul II abgesagt wurden, wird Kardinal Konrad Krajewski am Montag den 27. April 2020 um 7 Uhr an der Grabstätte von Johannes Paul II im Sankt Peter’s Dom eine Heilige Messe zelebrieren.
Wir bitten alle Mitglieder und Unterstützer der Stiftung Johannes Paul II in Gebet und Gedanken an der Messe teilzunehmen und den Barmherzigen Vater zu bitten, den Corona-Virus zu stoppen.